Titel: Lebensfinsternis Depression
ISBN: 3-928294-06-7
Autor: Stange, Karl-Heinz
Verlag: Sachs Verlag
Erscheinungsjahr: 1999
Preis: 29,80 DM
Inhalt: Dieser Ratgeber soll Betroffenen und Angehörigen helfen, einen Weg aus der Krankheit zu finden. Das Krankheitsbild und die Therapiemöglichkeiten werden leicht verständlich beschrieben und viele Hilfemöglichkeiten und Ansprechpartner aufgeführt.

Beschreibung:
Depression ist eine "verschwiegene Volkskrankheit", die oft verdrängt oder geheim gehalten wird. Häufig verbergen sich Depressionen auch hinter Symptomen wie Kopfschmerzen, Appetitstörungen, Rückenschmerzen oder Herzbeschwerden. In der Öffentlichkeit jedoch fehlt es an Verständnis und Informationen. Vorurteile, Ab- und Ausgrenzungen bestimmen den Alltag der Erkrankten, ihrer Angehörigen und Freunde. Viele Depressive wollen deshalb selbst nicht mit der Krankheit "Depression" in Verbindung gebracht werden. Häufig wissen Angehörige und Freunde nicht, wie sie sich verhalten sollen und wo sie Hilfe bekommen können. Betroffene suchen Antworten auf ihre dringenden Fragen: Bin ich überhaupt krank? Wer kann mir helfen? Welche Formen der Krankheit gibt es überhaupt? Welche Therapiemöglichkeiten sind für mich geeignet und wie finde ich den richtigen Therapeuten? Zahlt meine Krankenkasse die Behandlung? Angehörige fragen: Wie kann ich helfen? Was soll und kann ich tun? Antworten zu diesen und vielen anderen Fragen gibt Prof. Stange in seinem Buch "Lebensfinsternis Depression". Im Buch finden sich auch zahlreiche Adressen, bei denen Betroffene und ihre Angehörigen Hilfe bekommen können.


Rezensionen:
"Empfehlenswerter Ratgeber aus psychoanalytischer Sichtweise von einem Professor für Rehabilitation, dem man die praktische Erfahrung anmerkt. Nach einer Abgrenzung gegenüber gesunder Niedergeschlagenheit und Trauer wird das Krankheitsbild beschrieben und auf Besonderheiten, Symptome, verschiedene Formen, Ursachen und Therapiemöglichkeiten hingewiesen. Dabei werden besonders klar und prägnant, übersichtlich und ausgewogen psychische und soziale Tatbestände beschrieben und gesundes und krankhaftes Verhalten gegeneinander abgewogen. ... Da Depressionen zu den häufigsten Erkrankungen gehören, besteht Bedarf." (ekz-Informationsdienst) "Wie man Depressiven und Angehörigen helfen kann, und wann die Krankenkassen die Behandlungskosten übernehmen, darüber gibt der Ratgeber "Lebensfinsternis Depression" Auskunft. Außerdem wird in dem Buch ausführlich auf die verschiedenen Formen der Erkrankung und die diversen Therapiemaßnahmen eingegangen." (Ärzte Zeitung) "Der Ratgeber ist also hauptsächlich für Betroffene und ihre Angehörigen geschrieben. Positiv fallen besonders die große Schrift, die klare Gliederung und die verständliche Sprache auf. ... Besonders beeindruckend ist die Erlebnisgeschichte von Ursula Goldmann-Posch. Sie zeigt die Odyssee durch die Instanzen und macht die Probleme, die auch für die Familien auftreten, deutlich." (Mathilde) "Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Sie werden oft lange Zeit überhaupt nicht erkannt, im Extremfall sogar das ganze Leben nicht. ... In leicht verständlicher Form wird auf Erklärungsmodelle, Häufigkeiten und Symptome von depressiven Erkrankungen, die Suizidproblematik, Therapiemöglichkeiten und auf die Situation von Angehörigen eingegangen. Möglicherweise ist das Buch auch Rehabilitationsberatern und dem Sozialen Dienst eine wertvolle Unterstützung." (Die Krankenversicherung)


Inhaltsverzeichnis:
Was heißt eigentlich Depression? Niedergeschlagenheit und Trauer - Depression als Krankheit Gesund depressiv sein - gibt es das? Häufigkeiten und Besonderheiten: Wie oft kommen Depressionen vor? - Frauen und Männer - Erkranken ältere Menschen häufiger als jüngere? Die Symptome der Krankheit: Beginn einer Depression - Körperliche Schmerzen, alles tut weh - Psychische Symptome. Vom-Wollen-und-doch-nicht-Können - Raum- und Zeiterleben verändern sich - Warum sind die anderen so nah und doch so fern? Die verschiedenen Formen der Depression - Was steckt hinter den Diagnosen?: Reaktive Depression - Neurotische Depression - Erschöpfungsdepression - Körperlich erklärbare Depression - larvierte Depression - Endogene Depression - Depression bei Kindern und Jugendlichen - Depression nach einer Geburt - Altersdepression -Depression und Sucht - Depression und Jahreszeiten - Erscheinungsbilder der Depressionsformen Welche Gründe gibt es für eine Depression?: Die Depression eine Liebesmangelkrankheit? - Biologie und Medizin, stimmt was nicht in meinem Kopf? - Soziales Leid, ist die Gesellschaft schuld? Suizid: Wer ist gefährdet? - Erkennen von Symptomen - Prävention und Hilfe - Die Zeit danach: Schuld und Trauer Therapiemöglichkeiten - Welche Hilfen gibt es?: Grundsätze der Depressionstherapie - Psychotherapie, welche Therapieform hilft wie? - Medikamente, was nützt und was schadet? - Schlafentzug - Lichttherapie - Körpertherapie und andere Therapieformen - Selbsthilfe und Selbsthilfegruppen. Wege zur Therapie: ÄrztInnen, PsychologInnen und andere Berufe - Wie finde ich eine Therapeutin/einen Therapeuten? - Gute und schlechte TheratpeutInnen - Wer bezahlt welche Therapie? - Stationäre Behandlungsmöglichkeiten Heilung und Hoffnung - Berichte von Betroffenen Wie können Angehörige und FreundInnen helfen? Wer hilft weiter? Hilfsangebote und wichtige Adressen - Begriffserklärungen - Literaturverzeichnis


Leseprobe:
Die Begriffe "Depression" und "depressiv" sind mittlerweile fast schon in den Alltagssprachgebrauch übergegangen. Dies mag den Eindruck erwecken, dass eigentlich jeder darüber Bescheid weiß. Leider ist es nicht so, und die Verwechslung mit Trauer, Verstimmung oder Niedergeschlagenheit verhindert eher, dass die Betroffenen und andere ihren Zustand als Krankheit erkennen und annehmen können. ... Was heißt eigentlich Depression? Eine Depression ist keine gesteigerte Traurigkeit, sondern statt dessen eher Ausdruck einer als dauerhaft erlebten Vereitelung von eigenen Wünschen und Hoffnungen. Im Ende, in der Trennung, kann keine Chance für einen Neuanfang gesehen werden. Alles erscheint endgültig, für immer verloren und die Zukunft verschlossen - die Vergangenheit war die Zukunft, und nach ihr kann nichts mehr kommen, was den Schmerz und den Verlust überwinden helfen könnte. ... Depressiv erkrankte Menschen unterscheiden sich von niedergeschlagenen oder trauernden hauptsächlich dadurch, dass sie sich über nichts mehr freuen, nicht trauern und weinen können.


Autorenporträt:
Der Autor ist kompetent: Prof. Dr. Karl-Heinz Stange wurde 1955 in Hannover geboren. Er studierte zunächst Sozialarbeit in Siegen und arbeitete anschließend einige Jahre in der psychosozialen Beratung chronisch Kranker sowie in der Psychiatrie. Danach studierte er Psychologie, Sozialpädagogik, Soziologie, Politik und Recht in Tübingen, Hannover, Hildesheim und Bremen. Es folgte eine Phase der praktisch-klinischen Arbeit u.a. in der forensischen Psychiatrie, bevor Prof. Dr. Stange seine Lehrtätigkeit aufnahm. Der Diplom-Sozialwissenschaftler und Diplom-Pädagoge lehrt seit 1993 als Professor für Rehabilitation am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Erfurt. In den Themenbereichen Rehabilitation, psychosoziale Versorgung sowie Gesundheits- und Sozialpolitik sind zahlreiche Veröffentlichungen erschienen.



letzter Update am 29.09.2000